Nachdem ich mehrere Monate beruflich stark eingespannt war, habe ich endlich wieder  Zeit mich der Aufarbeitung der Fotos aus dem Sommer zu widmen. Letzte Woche gabs bereits ein paar Fotos des verlassenen Klinikgeländes, heute ist eine weitere ehemalige Betriebsstätte der Dynamit AG an der Reihe.

Die in einem Waldgelände weitläufig verstreuten Ruinen sind Überreste zweier Werke zur Produktion des Sprengstoffs Hexogen im zweiten Weltkrieg. Während das eine 1938 erbaut und bis 1945 in Betrieb war, wurde das andere nie fertig. Schon ein Jahr nach Baubeginn wurde der Bau eingestellt.

Nach Besetzung der Amerikaner nach Kriegsende wurden einige Teile zivil weitergenutzt – u.a. zur Produktion von Kunstseide und Anfang der 50er Jahre entstand in einem der Bunker sogar ein Café, in dem es nicht nur Kaffee und Kuchen gab, sondern auch regelmäßig Feste gefeiert wurden. Lange Bestand hatte es leider nicht, da es aufgrund von Regularien einige Jahre später bereits schließen musste. Eine der verbliebenen und intakten Hallen des zweiten Werkes wird heute noch privat als Lagerhalle genutzt, während sich die Natur alle übrigen Gebäude Stück für Stück zurückerobert. Und im ehemaligen Café hat sich ein Frosch häuslich eingerichtet, den wir unabsichtlicherweise beim Einstieg in den Bunker aufschreckten. :)