Manuela Unterbuchner – Fotografie & Bildbearbeitung

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Zwei verlo­rene Vögel

Nachdem ich mehrere Monate beruf­lich stark einge­spannt war, habe ich endlich wieder Zeit mich der Aufar­bei­tung der Fotos aus dem Sommer zu widmen. Letzte Woche gabs bereits ein paar Fotos des verlas­senen Klinik­ge­ländes, heute ist eine weitere ehema­lige Betriebs­stätte der Dynamit AG an der Reihe.

Die in einem Wald­ge­lände weit­läufig verstreuten Ruinen sind Über­reste zweier Werke zur Produk­tion des Spreng­stoffs Hexogen im zweiten Welt­krieg. Während das eine 1938 erbaut und bis 1945 in Betrieb war, wurde das andere nie fertig. Schon ein Jahr nach Baube­ginn wurde der Bau eingestellt.

Nach Beset­zung der Ameri­kaner nach Kriegs­ende wurden einige Teile zivil weiter­ge­nutzt – u.a. zur Produk­tion von Kunst­seide und Anfang der 50er Jahre entstand in einem der Bunker sogar ein Café, in dem es nicht nur Kaffee und Kuchen gab, sondern auch regel­mäßig Feste gefeiert wurden. Lange Bestand hatte es leider nicht, da es aufgrund von Regu­la­rien einige Jahre später bereits schließen musste. Eine der verblie­benen und intakten Hallen des zweiten Werkes wird heute noch privat als Lager­halle genutzt, während sich die Natur alle übrigen Gebäude Stück für Stück zurück­er­obert. Und im ehema­ligen Café hat sich ein Frosch häus­lich einge­richtet, den wir unab­sicht­li­cher­weise beim Einstieg in den Bunker aufschreckten. :)

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