Manuela Unterbuchner – Fotografie & Bildbearbeitung

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Tuto­rial Schnee erstellen in Photoshop

Pünkt­lich zur kalten Jahres­zeit gibt es von mir ein kleines Kurz­tu­to­rial wie man realis­ti­schen Schnee in Photo­shop erzeugt. Das ist gar nicht schwer und geht in den Grund­zügen sogar sehr schnell. Natür­lich lässt sich das Ergebnis hinterher weiter verfei­nern, sodass es etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, dafür noch realis­ti­scher wirkt.

Zuerst nehmt ihr euch ein Foto, auf dem es schneien soll. Ich hab eines von meinen Stock­fotos genommen (nicht die perfekte Wahl, da dort die Sonne scheint, aber zu Demons­tra­ti­ons­zwe­cken reicht es. Wenn ihr einen realis­ti­schen Effekt haben wollt, achtet darauf, dass auf dem Bild nicht die Sonne scheint).

Darüber erstellt ihr eine neue Ebene und füllt diese mit schwarz. Am schnellsten geht das, wenn ihr die Taste D und danach gemeinsam die Steue­rung- und Rück­schritt-Taste drückt. Dann fügt ihr den Filter Rauschen hinzu­fügen mit den Optionen “Gleich­mäßig” und “Mono­chrom” (wir wollen ja schließ­lich weißen Schnee) und einer Stärke von 20% hinzu. In der 100%-Ansicht sieht das dann so aus.

Ihr wendet den Gauß­schen Weich­zeichner mit einer Stärke von 1 Pixel an. Dann sieht es bei 100% so aus.

Noch ist von Schnee nicht viel zu sehen. Das wollen wir jetzt ändern. Ihr öffnet die Tonwert­kor­retur (zu finden über Bild->Korrekturen) und schiebt die beiden oberen, äußeren Regler (also die für die Tiefen und die Lichter) zusammen. Nun seht ihr wie einzelne Flocken entstehen. Wie dicht der Schnee­fall sein soll, könnt ihr über die beiden Regler kontrol­lieren. Bei mir waren es folgende Werte: 19 für die Tiefen und 23 für die Lichter.

Da Schnee nie oder ganz selten gerade fällt, müssten wir jetzt etwas Wind ins Spiel bringen. Dazu ruft ihr den Filter Bewe­gungs­un­schärfe auf und stellt einen passenden Winkel ein, hier hat ‑70 Grad ganz gut gepasst. Die Stärke solltet ihr je nach Motiv wählen. Bei ruhigem Schnee­fall reicht 4 Pixel locker aus, für einen hand­festen Sturm ist 7 Pixel ein guter Wert.

Zum Schluß wählt ihr als Füll­me­thode „Negativ multi­pli­zieren“. Das lässt alle Pixel, die dunkler als 50% Grau sind „verschwinden“ und nur unsere Flocken bleiben übrig. Theo­re­tisch wären wir jetzt fertig. Aber noch sieht es nicht sehr gut aus. Also weiter zum nächsten Schritt.

Manchmal sieht der Schnee sehr klein aus, z.B. wenn ihr sehr große Bilder verwendet wie ich in diesem Tuto­rial. Ihr könnt die Ebene dann ruhig über Frei Trans­for­mieren (Strg+T) so weit vergrö­ßern, bis es euch gefällt. Unten seht ihr den Vergleich, links ohne Vergrö­ße­rung, rechts mit (200%).

Wenn ihr es noch ein wenig realis­ti­scher haben wollt, könnt ihr diese Ebene nun ein paarmal dupli­zieren (bei meinem 12,010 A.D. Bild habe ich das zweimal gemacht) und die Ebenen vergrö­ßern bzw. verklei­nern, um unter­schied­lich große Flocken zu erhalten. Die leichte Unschärfe, die beim Vergrö­ßern der Ebene entsteht, macht hier nichts aus, es wirkt dann als wären die großen Flocken näher an der Kamera und dadurch unschärfer.

Mehr Tiefe ins Bild bekommt ihr, wenn ihr mit Masken die Flocken auf einzelne Bild­teile begrenzt, z.B. die klei­neren Flocken auf die Bild­teile, die weiter weg sind und die größeren auf den Vorder­grund. Bei diesem Bild war die Maskie­rung recht einfach, unten seht ihr die zwei Masken, die ich verwendet habe, und das Ergebnis.
Insge­samt hatte ich hier drei Ebenen für den Hinter­grund (Maske 1), eine für den Vorder­grund (Maske 2) und eine letzte ohne Maske, auf der ich hier und da noch ein paar Flocken wegra­diert habe. Je nach Bild kann es sein, dass ihr mehr als zwei Masken benö­tigt. Expe­ri­men­tiert ruhig etwas.

Wenn ihr CS5 besitzt, könnt ihr auch mit dem Form­gitter arbeiten und den Schnee weiter verformen, um ihm z.B. eine etwas geschwun­gene Rich­tung mitzu­geben. Dadurch wirken die Flocken noch etwas unre­gel­mä­ßiger. Solltet ihr mit früheren Versionen arbeiten, lassen sich auch gute Ergeb­nisse mit Verkrümmen und / oder Verflüs­sigen erzielen. Aller­dings lässt das sich natür­lich nicht so schön sauber steuern wie mit dem Formgitter.

9. Eine weitere Möglich­keit ist, den Schnee etwas einzu­färben, je nach Licht- und Farb­si­tua­tion des Bildes. Manchmal passt ein etwas bläu­li­cher Ton z.B. besser als das reine Weiß. Am einfachsten funk­tio­niert das über die Farb­ba­lance-Einstel­lung. Dort wählt ihr die Lichter und könnt dann einen passenden Ton einstellen (Schnitt­maske auf die Schnee­ebene nicht vergessen!). Unten seht ihr die Para­meter für einen bläu­li­chen Ton passend zum Bild.

Ich hoffe, euch hat es wieder Spaß gemacht und ihr konntet den ein oder anderen nütz­li­chen Tipp mitnehmen. Ihr könnt euch das Tuto­rial auch als PDF herun­ter­laden.

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