Heute zeige ich euch wie ihr in fünf Minuten einem normalen Foto einen Cross Processing Look verpasst und das fast ohne Gradationskurve. Also wenn ihr mit der noch nicht so gut umgehen könnt, ist das genau euer Tutorial! Ich zeige euch zwei verschiedene Stile, einmal den weichen, verträumten, der so beliebt ist und dann einen eher harten, kontrastreichen. Die Werte, die ich angebe, können natürlich je nach Ausgangsfoto variieren.
Stil 1
Fangen wir an: Für den weichen, verträumten Cross Processing Look wie ich ihn euch hier zeige, passen am besten Bilder die bei Sonnenschein und/oder in der Natur aufgenommen wurden, da sie dieses märchenhafte schön betonen.
Als Beispielbild habe dieses hier gewählt (Quelle: ID 1308808 von sxc.hu)
1. Zuerst öffnet ihr das Bild in Camera Raw. Dazu geht ihr in die Bridge, wählt das Foto aus und drückt Strg-R. Das funktioniert übrigens auch mit JPGs.
2. Um das Bild nun etwas weicher wirken zu lassen, schiebt wir den Klarheit-Regler nach links auf etwa -27. Hier lieber etwas vorsichtiger sein, da das Foto sonst schnell matschig wirkt.
3. Dann entsättigt und hellt ihr die Haut ein wenig auf. Dies könnt ihr entweder direkt im Bild über die Selektive Anpassung erreichen (Strg-Alt-Umschalt-S für die Sättigung bzw. Strg-Alt-Umschalt-L für die Luminanz) oder ihr wechselt in den Reiter HSL/Graustufen und verändert die Orangetöne/Rottöne/Gelbtöne manuell.
Bei diesem Bild landete ich am Ende bei Werten von -6 in den Rottönen und -40 in den Orangetönen für die Sättigung und +11 in den Orangetönen und +2 in den Gelbtönen für die Luminanz.
4. Kommen wir zum eigentlichen „Cross Processing“. Ihr wechselt in den Reiter Teiltonung und schiebt den Regler für die Lichter zu einem Gelbton und erhöht die Sättigung nach Belieben. Meine Werte liegen bei 57 für den Farbton und 51 für die Sättigung. Für die Tiefen wählt ihr einen kontrastieren Ton, z.B. Lila, und erhöht die Sättigung ebenfalls. Die Werte bei diesem Bild 284 und 33. Hier lohnt es sich ein bisschen zu experimentieren, da schon eine leichte Verschiebung des Farbtons und der Sättigung ganz anders aussehen kann.
5. Je nach Bild könnt ihr nun noch die Töne in der Gradationskurve anpassen. Im Cross Processing werden die Schwarztöne oft etwas aufgehellt, was ich hier auch getan habe. Zusätzlich habe ich noch die Mitteltöne aufgehellt und die Lichter etwas abgedunkelt.
Dieser Schritt ist nicht bei allen Fotos nötig, unten seht ihr noch zwei weitere Beispiele, da habe ich das nicht gemacht bzw. nur einen Teil davon und auch die anderen Werte habe ich variiert.
Stil 2
Ich hatte euch natürlich noch einen zweiten Stil versprochen. Zu diesem kommen wir jetzt. Ausgangsfoto war dieses (Quelle: ID 421092 von sxc.hu)
1. Als erstes öffnet ihr das Foto wieder in Camera Raw.
Bei diesem Bild macht ihr, was die Kontraste betrifft, genau das Gegenteil von oben. Ihr erhöht die Klarheit um +35. Eventuell ist auch eine Schwarzwertanpassung nötig, hier war es z.B. +3. Außerdem verschiebt ihr den Weißpunkt ein kleines bisschen Richtung Gelb +2.
Wie bereits zuvor erwähnt, hängt vieles vom Ausgangsbild ab, ein Patentrezept gibt es nicht!
2. Die Sättigung und Luminanz der Haut braucht ihr bei diesem Bild nicht anpassen, da sie sowie schon sehr hell ist. Bei anderen Fotos kann dies aber durchaus nötig sein. Hier folgt ihr dann einfach Schritt 3 wie oben beschrieben.
3. Nun wechselt ihr wieder in die Teiltonung. Zu diesem Bild passt ein kühler, bläulich-grüner Ton, den ihr so hinbekommt: Für die Lichter wählt ihr ein Blauton, der zwischen Cyan und Dunkelblau liegt (Wert: 201) und erhöht die Sättigung auf 29. Die Tiefen erhalten einen Grünton (Wert: 123) und eine Sättigung von 28. Wie ihr vielleicht festgestellt habt, sind die Werte für die Sättigung bei diesen Farben um einiges niedriger, da der Effekt sonst viel zu stark wäre. Auch hier gilt wieder experimentieren.
4. Zum Schluss erhöht ihr noch den Kontrast mittels der Gradationskurve. Hier hat das Setting Mittlerer Kontrast, das in Camera Raw bereits vorhanden ist, sehr gut gepasst.
Wer möchte, kann sich die Looks, die ich in diesem Tutorial gezeigt habe, als Presets hier herrunterladen. Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren. Postet doch eure Ergebnisse in den Comments, ich bin gespannt! Das Tutorial könnt ihr euch wie immer auch als PDF herunterladenl