Manuela Unterbuchner – Fotografie & Bildbearbeitung

Bild­looks in Ligh­t­room: Soft

Kurz vorm Jahres­ende melde ich mich mit einem weiteren Bild­look bei euch zurück. In Erman­ge­lung eines besseren Namens nenne ich ihn einfach “Soft”. Bei diesem Look wird euch auffallen, dass er das Foto gar nicht stark verän­dert, sondern “nur” einen soften, warmen Touch verleiht. Deshalb eignet er sich auch für eine unglaub­liche Menge verschie­dener Motive – vom Portrait zum Produktshot bis zur Naturaufnahme.

Legen wir los? Gut, hier das Ausgangsfoto.

Original

Wenn ihr euer Foto in Ligh­t­room impor­tiert und die Basis­kor­rek­turen vornehmt, achtet darauf, das Foto ein wenig über­zu­be­lichten, eine halbe Blende ist ein guter Richt­wert. Setzt den Weiß­ab­gleich etwas wärmer als nötig. Bei meinem Foto passte die Weiß­ab­gleich­vor­gabe “Bewölkt” perfekt.

Schritt 1: Basiskorrekturen

Um die durch die Über­be­lich­tung ausge­fres­senen Lichter wieder “einzu­fangen” senkt ihr die Lichter ab. Nicht zuviel, nur soweit, dass die bild­wich­tigen Bestand­teile nicht mehr ausfressen. Einen großen Teil dieses Looks macht die Kontrast­re­du­zie­rung aus. Deshalb hebt ihr die Tiefen sowie das Schwarz ordent­lich an.

Die Klar­heit über­lasse ich eurem persön­li­chen Geschmack. Mögt ihr den Look super­soft, dann senkt ihr die Klar­heit. Wer auf mehr Mittel­ton­kon­trast steht, schiebt den Regler nach rechts. Dynamik und die Sätti­gung redu­ziert ihr (die Dynamik entsät­tigt die stärker gesät­tigten Bild­teile, die Sätti­gung ganz emoti­onslos alles. Deshalb mit dem Sätti­guns­regler bitte sanfter hantieren.).

Schritt 3: Klarheit - Dynamik - Sättigung

Den “cleanen” Look zaubert die Grada­ti­ons­kurve. Feine Farb­ab­stim­mungen in den einzelnen Kanälen machen’s möglich. Da sie mir so gut gefällt und ich faul bin, habe ich sie mir gleich als Preset gespei­chert (Klick auf das Drop­d­rown “Punkt­kurve” und Speichern).

Zuerst der Kontrast im RGB-Kanal. Schwarz und die Lichter minimal anheben. Tipp: Der Pin in der Mitte dient dazu, die Mittel­töne nicht zu verändern.

Schritt 4: Gradationskurve RGB

Wie immer beim Arbeiten mit den einzelnen Farb­ka­nälen, kleine Ände­rungen machen viel aus. Arbeitet euch milli­me­ter­weise zum gewünschten Ergebnis vor.

  • Rotkanal: Mittel­töne anheben
  • Grün­kanal: Weiß beschneiden und Mittel­töne absenken
  • Blau­kanal: Weiß beschneiden und Mittel­töne absenken

In der Teil­to­nung sorgen ein warmer Gelbton sowie ein Flie­derton für die Wärme im Bild. Den Abgleich verschiebt ihr leicht in Rich­tung Lichter, also Gelb.

Schritt 6: Teiltonung

Im Effekte-Panel fügt ihr eine zurück­hal­tende Vignette und Körnung hinzu. Damit die Vignette nicht zu stark auffällt, schiebt ihr den Weiche Kante Regler nach rechts. Schon sieht es natür­li­cher aus.

Schritt 7: Effekte

Wieviel die Profile in der Kame­ra­ka­li­brie­rung ausma­chen, seht ihr im vorletzten Schritt. Dort ändert ihr das Profil von Adobe Stan­dard auf Camera Stan­dard für einen noch softeren Look.

Schritt 8: Kamerakalibrierung

Last but not least, nehmt die Schär­fung und Objek­tiv­kor­rek­turen vor.

Schritt 9: Schärfung und Objektivkorrekturen

Den Look lässt sich wunderbar vari­ieren. Allein mit der Teil­to­nung könnt ihr die Farb­ge­bung des Looks komplett verän­dern. Oder ihr lasst die Teil­to­nung ganz weg, wenn ihr neutra­lere bzw. kühlere Farben bevor­zugt. Für butter­weiche Unschärfe schnappt ihr euch den Korrek­tur­pinsel und malt mit gesenkter Klar­heit über die unscharfen Bereiche. Ihr seht, unend­liche Möglich­keiten. Das Preset mit meinem Einstel­lungen zum Down­load (Rechtsklick->Speichern unter) gibt’s natür­lich auch wieder. Viel Spaß beim Expe­ri­men­tieren und einen guten Rutsch ins neue Jahr, ihr Lieben!

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