Manuela Unterbuchner – Fotografie & Bildbearbeitung

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Rezen­sion “Dackelcam und Baggerblitz”

Wie bringe ich einen Dackel in die Kamera und warum soll ich einen Blitz am Bagger befes­tigen? Das schoss mir durch den Kopf, als ich den Titel des heutigen Buches das erste Mal las. So unge­wöhn­lich der Titel, so unge­wön­lich auch das Buch. Geschrieben wurde es von Michael Jordan, einem hervor­ra­genden Foto­grafen und Autor mehrerer Video­trai­nings und Bücher. Wie sein neuestes Werk noch zeigen wird, scheint er zudem ein leiden­schaft­li­chem Bastler zu sein.

Dieses Buch ist keine Anlei­tung zum besseren Foto­gra­fieren oder gar um die Basics der Foto­grafie zu lernen, auch wenn Michael Jordan das vierte Kapitel den Grund­lagen der Foto­grafie widmet. Dieses sehe ich eher als Nach­schla­ge­werk, um sich die Theorie ab und an noch einmal vor Augen zu führen. Ansonsten richtet sich dieses Buch ganz klar an jene, die bereits mit ihrer Kamera vertraut sind und sich nicht mehr auf die Basics konzen­trieren müssen.

Im Detail

Kapitel eins dreht sich um die rein foto­gra­fi­schen Lösungen, die teil­weise schon sehr unkon­ven­tio­nell sind. So werden Haus­halts­ge­gen­stände wie Siebe und Kuchen­gitter zweck­ent­fremdet, um Licht­re­flexe schon beim Foto­gra­fieren zu erzeugen. Toll fand ich in diesem Kapitel vor allem seine Beschrei­bung der Verwen­dung (ur-)alter Objek­tive an modernen Digi­tal­ka­meras. Ich habe selbst ein Zuiko OM 50 mm aus den 70er Jahren zuhause und Michael spricht mir hier aus der Seele! Ebenso zeigt er den titel­ge­benden Bagger­blitz, eine aufwän­dige, aber sehr effek­tive Methode, um riesige Objekte gleich­mäßig auszuleuchten.

Das zweite Kapitel nennt sich Tüfteln und widmet sich den bild­be­ar­bei­tenden Schritten. Ausführ­lich erklärt Michael Jordan die Füll­me­thoden in Photo­shop und zwar so, dass man sich wirk­lich etwas darunter vorstellen kann! Auch den Polar­ko­or­di­naten-Filter stellt er vor, den viele viel­leicht schon mal gesehen, aber noch nie auspro­biert haben. Inter­es­sant sind hier beson­ders die Bild­be­spiele, so wird aus einem Geländer schon fast abstrakte Kunst.

Die Heim­werker sind in Kapitel 3 gefragt. Neben der witzigen Dackelcam, um boden­nahe “Objekte” zu foto­gra­fieren, gibt es noch weitere Bastel­an­lei­tungen, unter anderem ein selbst­ge­bas­teltes Tilt-Shift-Objektiv das mithilfe einer Saug­glocke – unbe­nutzt wie er netter­weise dazu­schreibt :D – entsteht.

Wie bereits weiter oben beschrieben geht es im vierten und letzten Kapitel um die foto­gra­fi­schen Grund­lagen: Belich­tung, Weiß­ab­gleich, Blitz­licht und mehr. Wenn man sich der Theorie schon länger nicht mehr gewidmet hat, kommt dieses Kapitel genau richtig.

Fazit

Ein kleines, feines Rezept­buch für allerlei foto­gra­fi­sche Kniffe, auf die man selbst wohl so nicht gekommen wäre. Auch wenn man nicht jeden Tipp umsetzen wird, so ist dieses Buch doch sein Geld wert. Zu bemän­geln habe ich eigent­lich nichts. Eigent­lich – denn die Fotos im Buch erscheinen teil­weise sehr “geknippst”. Da hätte ich mir schö­nere Beispiele gewünscht.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Zum Schluß eine kleine Frage in eigener Sache: Gefallen euch meine Rezen­sionen oder gibt es etwas, dass ihr gerne anders hättet?

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